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Ernährungscoaching in der Physiopraxis: Macht das Sinn?

Die Wissenschaft ist sich einig, dass eine gesunde Ernährung bei der Heilung und Gesundheitsförderung eine wichtige Rolle spielen kann. Dennoch ist das Thema Ernährungscoaching in den meisten physiotherapeutischen Einrichtungen nur selten oder gar nicht relevant. Oft werden bei den Patienten in den Praxen nur die Symptome eines ungesunden Lebensstils behandelt. Zu wenig Bewegung im Alltag oder Übergewicht, ohne eine Korrektur der Lebensweise wird der Patient früher oder später mit den gleichen Problemen erneut auf der Liege behandelt. Eine oft frustrierende Situation für Patient und Therapeut.

Warum findet Ernährungscoaching in den Praxen nicht statt?
Die Gründe dafür sind bekannt. Häufig haben die Therapeuten nicht das Fachwissen und halten sich deshalb mit fundierten Tipps zurück, dazu sind die Wartezimmer voll und die Vorstellung, die gelernte Routine zu verlassen und etwas Neues einzubringen, einfach zu herausfordernd. Auf der anderen Seite wartet aber auch die Möglichkeit, das eigene Tätigkeitsfeld deutlich zu erweitern und gleichzeitig eine größere Zielgruppe ansprechen zu können.

Für die genannten Probleme der Patienten sind die Lösungen offensichtlich. Inaktive Patienten müssen deutlich aktiver werden um Muskulatur und Knochen zu stärken, Übergewichtige zum Normalgewicht zurückgeführt werden.

Lebensmittel, die Entzündungen hemmen
Bei der Heilung von chronischen Krankheiten sind Makro- und Mikronährstoffe sehr gut geeignet. Eine gute Ernährung besteht aus viel Obst und Gemüse, sowie Ballaststoffen, ausreichend Eiweiß, gesunden Fetten und Nüssen. Natürlich sollte man von einer Ernährungstherapie keine Wunder erwarten, der Wille und die Disziplin des Patienten spielen die entscheidende Rolle, jedoch kann das Ernährungscoaching schnell zu einer Linderung der Beschwerden führen. Sind die ersten Erfolge verbucht, steigt auch die Motivation.

Trainingswissenschaftliche Inhalte für mehr Muskulatur
Muskeln sind wahrscheinlich das wichtigste Abwehrbollwerk gegen die meisten typischen Zivilisationskrankheiten. Wer regelmäßig Krafttraining verantwortungsvoll und technisch sauber durchführt, wird höchstwahrscheinlich mit einem deutlich besseren Gesundheitszustand, bis ins hohe Alter, belohnt. Auch bei Patienten mit chronischen Beschwerden ist gesundes Krafttraining eine sehr gute medizinische Maßnahme. Im Gegensatz zur Ernährungsberatung ist dieses Thema in den Physiopraxen schon angekommen. Das Ziel ist es, ein umfassender Gesundheitsanbieter zu werden. Dieses Ziel haben auch andere Marktteilnehmer. Zahlreiche „Fitnessstudios“ machen sich gerade auf den Weg, mittelfristig in den Wettbewerb mit physiotherapeutischen Einrichtungen zu treten.

Wie lassen sich Ernährungscoaching und trainingswissenschaftliche Inhalte in den Praxisalltag integrieren?
Die Erfahrung zeigt, dass beide Themen in ein ganzheitliches Konzept integriert werden müssen. Ein paar Tipps zu Übungen und Ernährung vor oder nach der Behandlung zu geben ist nicht nachhaltig für die Patienten. Vielmehr geht es darum, Konzepte zu entwickeln, wie Training und Ernährung im Einzelcoaching oder in der Gruppe vermittelt werden können. Wenn es die Kapazitäten hergeben, können dafür Physiotherapeuten aus dem Team weitergebildet werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, diesen Bereich mit eigenem „Nachwuchs“ aufzubauen, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit dualen Studierenden.

Die Patienten haben in der Regel ein hohes Vertrauen gegenüber dem behandelnden Physiotherapeuten. Dieses Vertrauen kann ein Faustpfand sein, um weitere Dienstleistungen zu verkaufen, einen echten Mehrwert für die eigene Praxis zu schaffen und sich vom Wettbewerb zu distanzieren

Fragen oder Interesse an einem weiteren Austausch? 

Stefan Fischer | stefan.fischer@dba-online.de

Duales sportwissenschaftliches Studium // Ernährungscoaching in Sport und Therapie

Verkürztes sportwissenschaftliches Studium für Physiotherapeuten